Begriffe

Wörterbuch der Begriffe

Das Lexikon der Begriffe und Wörter aus der Esoterik

Was bedeutet das Wort eigentlich? Welche Erklärung verbirgt sich dahinter? Das esoterische Nachschlagewerk.
In diesem Bereich sind seltene und häufige Begriffe definiert, die oft im Zusammenhang mit Esoterik, Okkultismus und Parapsychologie verwendet werden.


Qì (Chi)

Qì (Chi) wird in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) als generelle Lebensenergie oder Energie des Spirituellen angesehen, es ist ein Teil von allem, was existiert. Es ist in Japan als Ki und in Korea als Gi bekannt. Es nehmen, v.a. in Asien, verschiedene Religionen auf diese "metaphysische Energie" Bezug. "Qi" wird im deutschen als "Tschi" ausgesprochen. Die philosophischen Urprünge eines Stroms an Qi, der auch den Körper durchströmt, gehen auf sehr frühe chinesische Traditionen zurück. Somit überraschte etwa die Entdeckung von "Bazillen" als Krankheitserreger nicht, da sie phänomenologisch schon seit über 2000 Jahren bekannt waren, und leicht das Konzept des "Abwehr-Qi" mit dem Konzept der Immunabwehr erweitert werden konnte.

Die Begründung der chinesischen Medizin wird im Mythos Huángdì (deutsch: Gelber Kaiser) zugeschrieben. Er ist einer der Sānhuáng (deutsch: Drei Erhabene, fünf Kaiser). Seine Lebenszeit wird in die Zeit der Xia-Dynastie gelegt. In Anlehnung und in Berufung auf diesen Kulturheroen wurden zahlreiche Werke der Medizin mit seinem Namen geschmückt. So unter anderem das Huangdi-neijing, das in seinen ältesten Teilen bis in die Zeit der streitenden Reiche zurück geht.

Hergeleitet von der TCM wird angenommen, dass der menschliche Körper im Inneren Funktionskreise oder auch sog. "Elemente" aufweist, die mit einem Energiefluss an der Oberfläche korrespondieren. Man nennt diese Kanäle des Energieflusses "Leitbahnen" oder "Meridiane". Krankheit ist ein Produkt der Unterbrechung dieses Flusses. TCM versucht durch verschiedene Praxen physische Krankheiten mit einem Ausbalancieren des Qi-Flusses im Körper zu kurieren: Einige dieser Techniken enthalten Pflanzenmedizin, spezielle Diäten und Ernährungslehren sowie Akupunktur. Da ein sog. vorgeburtliches Qi nicht vermehrt werden kann, steht die TCM Hungerkuren sehr kritisch gegenüber. Sie sollten nicht im Alltag durchgeführt werden, sondern nur spirituellen Zwecken, etwa zur Meditation dienen.

In einigen Kampfkünsten wird die Benutzung von Qi trainiert und kann dort auch erfahren werden. Beispiele sind Aikido (das japanische Ki entspricht dem chinesischen Qi), Shaolin Kung-Fu, Taijiquan und Qigong. Auch die Lehren des Feng Shui benutzen als wesentliches Element den Fluss des Qi.

Qigong

Übungen mit (donggong) und ohne (jinggong) Bewegung und mentaler Vorstellung zur Harmonisierung des Qi-Potentials des Körpers. Den Namen "Qigong" benutzte zum erstenmal der bekannte Daoist Xu Xun aus der Jin-Zeit und er bezeichnet seitdem bestimmte Übungen in der Kampfkunst. In den Fünfzigerjahren wurde der Name QiGong von dem Arzt "Liu Guizhen", der in seiner Arbeit Techniken alter Tradition zur Förderung und Stabilisierung des Energiehaushaltes des Körpers und zur Behandlung von Krankheiten verwandte, für diese Gesundheitsübungen verwendet.

Qigong setzt sich zusammen aus den chinesischen Worten "Qi" und "Gong". "Qi" steht in der chinesischen Philosophie und Medizin sowohl für die bewegende als auch für die vitale Kraft des Körpers, aber auch der gesamten Welt. In der chinesischen Sprache hat es auch die Bedeutung von "Atem". Man betrachtet diesen Begriff besser phänomenologisch als nur rein substanziell. Er umfasst viele Ausprägungsformen und Wirkungsweisen. "Gong" als chinesischer Begriff bedeutet einerseits "Arbeit", aber auch "Fähigkeit" oder "Können". Somit kann man "Qigong" übersetzen als "stete Arbeit am Qi" oder auch als "Fähigkeit, Können, mit Qi umzugehen, es zu nutzen"

Radiästhesie

Radiästhesie (lat. radius, »Strahl«, griech. aisthanomai, »empfinden«) bedeutet Strahlenfühligkeit oder Strahlenempfindlichkeit. Geprägt wurde der Begriff 1930 durch den Geistlichen Abbe M. L. Bouly.
Die Radiästhesie ist eine seit dem 18. Jahrhundert bekannte Grenzwissenschaft, die sich mit der Untersuchung geopathogener Störzonen wie Wasseradern und Erdstrahlen mittels Wünschelruten und Pendeln beschäftigt. Physikalisch gesehen sind diese Wünschelruten ungedämpfte Resonanzkörper, deren Eigenfrequenz der Frequenz der Erdstrahlung entsprechen soll. Diese traditionellen Methoden werden heute durch elektromagnetische und radioaktive Messverfahren ergänzt, die es im 18. Jahrhundert selbstverständlich noch nicht gab.

Siehe auch:
Pendel
PSI-Wissenschaft » Radiästhesie

 

Rebirthing

Rebirthing ist eine von Leonard Orr entwickelte psychotherapeutische Methode. Rebirthing heisst sinngemäss: Neu-geboren-werden. Viele unserer Verhaltensmuster, Ängste, Gefühlsblockaden und Krankheiten lassen sich auf das Geburtstrauma zurückführen. Mit Hilfe von Atemtechniken, Körperarbeit, Meditation, spirituellen Reinigungstechniken und Affirmationen geht man noch einmal durch dieses Geburtstrauma hindurch, um zur natürlichen Lebensenergie zurückzufinden. Das Wiedererleben der eigenen Geburt ist ein Akt der Befreiung.

Rebirthing ist die Chance, noch einmal "geboren zu werden", diesmal auf sanfte Weise und in eine Welt, die einen mit Liebe als den annimmt, der man ist. Dies schafft die Grundlage für eine wesensgemässe Selbstverwirklichung.
Eine andere Therapie, die sich mit dem Geburtstrauma befasst, ist die "Urschrei-Therapie" von Arthur Janov. Der Urschrei ist der erste Schrei, den der Mensch nach seiner Geburt loslässt. Nach Janov ist er das erste Zeichen, sich von Schmerz zu befreien oder seinem Schmerz Ausdruck zu verleihen. Seine Therapie beschreibt er in seinem berühmt gewordenen Buch "Der Urschrei". Rebirthing ist heute eine der weitest verbreiteten Therapien überhaupt. Sie wird nur von erfahrenen Therapeuten durchgeführt, welche ein Rebirther-Zertifikat erworben haben.

Quelle:
David Harvey (Hrsg.) "Handbuch der Esoterik", Heyne Verlag

 

Reflexzonen

Die Reflexzonen im Körper wiederspiegeln alle Organe auf der Hautoberfläche. Bekannte Beispiele sind die Fuß-, Hand-, Ohren- und Augenzonen. Die Zonen können entweder diagnostisch (Irisdiagnose) oder therapeutisch (Reflexzonenmassage, Akupunktur und -pressur) eingesetzt werden.

Weiterführende Literatur:

  • Ferdinand Soder-Feichtenschlager und Maresi Weiglhofer: Fussreflexzonenmassage, Humbolt, ISBN 3-89994-866-1
  • Denise Whichello Brown: Hand Reflexzonen Massage, BellaVista, ISBN 3-89893-991-X
  • Dr. Franz Wagner: Reflexzonen Massage, GU, ISBN 3-7741-4262-3

 

Reiki

Reiki (jap. ) ist eine Technik der alternativen Medizin, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert von Mikao Usui in Japan entwickelt bzw. wieder entdeckt und bis in die heutige Zeit von Lehrer zu Schüler weitergegeben wird.
Der Begriff Reiki stammt von den japanischen Worten rei (Kosmos/Universum) und ki (Energie/Lebensenergie). Andere geläufige Umschreibungen sind "Universale Lebensenergie" oder "Schöpferische/Heilende Kraft des Universums". Reiki ist vergleichbar mit der Energie, die z.B. in Indien Prana genannt wird oder in China Chi.

 

Reinkarnation

Der Begriff Reinkarnation (lateinisch Wiederfleischwerdung) bezeichnet die Idee, dass die menschliche Seele nach dem Tod (Exkarnation) auf dieser Erde oder anderen Existenzbereichen wieder als empfindendes Wesen geboren (inkarniert) wird. Dieses Konzept wird auch als Wiedergeburt, Seelenwanderung, Transmigration, oder Metempsychose bezeichnet. Die Außerkörperliche Erfahrung steht in engem Zusammenhang mit dem Begriff Reinkarnation.

Die Vorstellung eines neuen Lebens nach dem Tod ist (in Verbindung mit animistischen und/oder gnostischen Vorstellungen) in vielen Kulturen und religiösen Lehren verbreitet: im Griechenland der Antike, im römischen Kaiserkult, im Manichäismus und weiteren gnostischen Strömungen, in der jüdischen Kabbala, in der Mystik des Islam und in der modernen Esoterik. Eine systematische Reflexion erfuhr die Reinkarnationslehre vor allem aber in den östlichen Religionen Hinduismus, Jainismus und Buddhismus.

Siehe auch:
Inkarnation
Esoterik
Kabbala

Ritual

Ein Ritual ist eine kulturell gebundene menschliche Handlung, die durch geplante strukturierte Mittel die Wandlung eines Lebensbereiches in über den Alltag hinaus reichende Zusammenhänge bewirkt.

Rituale sind ein menschheitliches Phänomen. Sie ermöglichen durch den Umgang mit Grundfragen der Existenz das menschliche Miteinander. Dazu zählen Sicherheit, Ordnung ebenso wie die Sterblichkeit. Sie vermögen die Welt einfacher und handhabbarer zu machen und erleichtern Entscheidungen. Manchmal verkehren sich ihre Wirkungen aber auch ins Negative, dann setzt Ritualkritik ein.

Runen

Runen sind die ältesten Schriftzeichen der Germanen. Sie sind keine eigenständige Erfindung der Germanen, sondern gehen auf die große "phönizische" Familie von Alphabeten, die im Gebiet des Libanon und Syriens entstanden, und zu der alle heutigen europäischen Schriften sowie das Hebräische, Arabische, und die indischen Schriften zählen, zurück.
Ein wohl auf die Kimbernwanderung zurückzuführender Helm mit runenähnlichen Zeichen, der so genannte Helm B von Negau, scheint eine Verwendung der Runen vor dem Jahre 110 v. Chr. zu belegen.

Die Deutung der Zeichen als Schriftzeichen bleibt jedoch umstritten. Eine Entwicklung aus der griechischen, westgriechischen, oder etruskischen Schrift ist dennoch wegen Ähnlichkeiten in Zeichen und Laut wahrscheinlich. Die Buchstaben eines jener Alphabete wurden demnach unter Vermeidung waagerechter und krummer Linien, die zum Einritzen in Holz ungeeignet waren, umgeformt und mit bedeutsamen Namen versehen. Bemerkenswert ist, dass in alter Zeit die Kimbern mit einem ähnlich klingenden Volksstamm wahrscheinlich skytischer Herkunft gleichgesetzt wurden. Eine Entwicklung aus der lateinischen Kapitalschrift etwa um die Zeitwende, wie sie früher angenommen wurde, gilt als nicht mehr haltbar.

 

Samadhi

Samadhi nennt man die Verschmelzung mit dem Gegenstand der Betrachtung während der Kontemplation - Meditation. Es ist ist das letzte und höchste Ziel des aus 8 Stufen bestehenden Yoga-Weges

Satanismus

Der Begriff Satanismus (nicht zu verwechseln mit Teufelsanbetung) ist relativ neu. Er wurde nachweislich zum ersten Mal von Robert Southey explizit verwendet, welcher auf diese Weise seinen Gegner Lord Byron zu diskreditieren suchte. Unter diesem Begriff wurden und werden vielerlei geistige Strömungen zusammengefasst, welche oftmals keinen zwingenden Zusammenhang aufweisen. Als Kriterium gilt hierbei in der Regel, dass die Figur des Satans mehr oder weniger im Mittelpunkt steht. Oft wird jedoch auch nur die Bedeutung des Wortes, also "Widersacher" angewandt.

Entgegen einer weit verbreiteten Auffassung kann der britische Magier Aleister Crowley weder als Satanist, noch als Vordenker des Satanismus eingestuft werden. Crowleys Maxime "Tu was du willst!" (repräsentiert durch das Wort "Thelema") korrespondiert nur bei oberflächlicher Betrachtung mit satanistischen Ideen. Tatsächlich fordert Crowley eine Einstimmung des menschlichen Individuums auf seinen "wahren Willen" - ein Konzept, welches eine stark mystische Ausrichtung hat. Ein solcher Universalismus ist mit Satanismus, welcher das individuelle Ich zum Maßstab der Dinge erhebt, nicht vereinbar. Die irreführende Verbindung von Satanismus und Thelema wurde primär durch den britischen Schriftsteller Dennis Wheatley geprägt.

Die erste Person, welche den Satanismus nachweislich als eigenständiges (d.h. achristliches) und kohärentes Religionssystem kodifiziert hat, ist Anton Szandor LaVey. Dies bedeutet nicht, dass jeder explizite Satanist mit diesem System konform geht, aber eine entsprechende Alternative ist bislang noch nicht entwickelt und verbreitet worden.

 

Satori

Satori ist Japanisch und bedeutet auf Deutsch wörtlich verstehen und meint das Erlebnis der Erleuchtung im Zen-Buddhismus.
Satori ist die plötzliche Erkenntnis vom universellen Wesen des Daseins. Es ist ein Schlüsselkonzept des Zen-Buddhismus und kann nur in der persönlichen Erfahrung verstanden werden. Satori steht im Gegensatz zum Nirvana, denn es ist kein andauernder sondern nur ein vorübergehender Zustand.

D. Suzuki beschreibt zwei Wege zum Satori: Die Versenkung in Meditation, wobei nach und nach der Geist von störenden Gedanken befreit wird, oder die Herbeiführung einer großen geistigen Krise durch die Beschäftigung mit pardoxen Lehrsätzen (Koans), aus der sich der Geist mit einem Sprung im Satori befreit.
Satori selbst wird erlebt als Auflösung oder zumindest Befreiung vom Ich, von der Zeit und von der Bindung an Geburt und Tod. Die Satori Erfahrung ist damit sowohl konkret als auch metaphysisch.

Siehe auch:
Nirvana

 

Schamane

Das Wort Shamane ist tungusisch. Schamanen sind Zauberer und Medizinmänner oder -frauen, Priester ihres Stammes. Sie arbeiten mit Trommeln, Rasseln, Ekstase und Tanz. Eine Trancereise führt den Schamanen in die Unterwelt / Nagual oder in die Oberwelt / Tonal. Schamanen bemühen sich um die Heilung von Krankheiten durch übernatürlichem Mittel wie Magie. Schamanen behaupten, mit Wesen der "spirituellen Welt" in Verbindung treten zu können.

Séance

Als Séance (frz.: Sitzung, Sitz) bezeichnet man eine Spiritistische Sitzung, oft zur Kontaktaufnahme mit Toten, Geistern oder Dämonen. Dazu ist ein sogenanntes Medium nötig, ein Mensch der in der Lage ist mit dem Jenseits Kontakt aufzunehmen.

Siehe auch:
Jenseits

Sexualmagie

Sexualmagie ist eine geistige Technik der Magie, in der die Sexualität dazu benutzt wird, ein gewünschtes Ziel zu erreichen. Dies kann sowohl einen konkreten Bezug haben, beispielsweise eine erwünschte Veränderung im Leben, oder die Ladung eines Talismanes oder einer Sigil, als auch rein geistig sein. Auch die Vereinigung mit einer geistigen oder psychischen Entität oder die Hervorrufung einer Art von Todeserlebnis durch sexuell-physische Erschöpfung zum Zwecke der geistigen Transformation und Bewusstseinserweiterung gehört zu den Praktiken.

Hier läßt sich Sexualmagie nicht von der Sexualmystik abgrenzen, die eine konkrete Ausformung und Verwirklichung kosmologischer und spiritueller Ideen ist, wobei beide Bereiche praktisch ineinander übergehen und die Techniken der Sexualmagie auch zu rein mystischen Zwecken genutzt werden können.

 

Shiatsu

Shiatsu ist eine Kombination von Heilmethoden und Philosophien, die auf jahrtausende alter östlicher Philosophie basiert. Die von Ohashi nach jahrelanger Erfahrung aus Praxis, Unterricht und Beobachtung der menschlichen Natur entwickelte Methode ist eine Kombination aus Berührungstechniken, Körperübungen, Meditation und östlicher Heilphilosophie. Shiatsubehandlungen sind ganzheitliche Erfahrungen für Körper, Geist und Seele.

Ohashiatsu ist eine Form der Körperarbeit, in der die Freude an der Berührung zusammen mit einem tiefgehenden Erlebnis der Harmonisierung von Energie erfahrbar wird. In der Kombination von Berührung und sanften Dehnungen werden die Bewegungen fließend. Daraus entsteht eine Art meditativer Tanz zur Unterstützung der Selbstheilungskräfte und zur Förderung des Wohlbefindens von Körper, Geist und Seele, bei dem die Energie, das Ki, in beiden Partnern bewegt und harmonisiert wird.
Shiatsu kann Erkenntnisse und Einsichten zum täglichen Leben vermitteln.

Spiritismus

Spiritismus ist der Glaube an Geister. Meist ist der Kontakt zu den Verstorbenen gemeint, manchmal aber auch der Kontakt zu anderen Geistwesen. Der Kontakt wird oft mit einem Glas, das auf einem mit Buchstaben versehenen Brett gerückt/geschoben wird, hergestellt! Oft schiebt aber nur das Unterbewusstsein von einer oder mehreren Personen.

Sufismus

Etymologisch ist unklar, ob Sufismus von arabisch suf - "Schurwolle", das auf die wollenen Gewänder der Sufis hinweist, oder von safa - "rein" stammt. Eine andere Erklärung bietet auch der Begriff ahl as-suffa, was "Leute der Veranda" bedeutet. Dies bezieht sich auf die Gruppe von Personen, die sich zu Lebzeiten Muhammads um den Propheten scharten und wahrscheinlich in Armut lebten. Es wird außerdem behauptet, dass das Wort Sufismus auf die Leute der ersten (Gebets-)Reihe (saff-i awwal) hindeuten kann.

Die ersten Sufis waren einzelne Asketen. Erst ab dem 12. Jahrhundert entwickelten sich die Ordensgemeinschaften (Tariqas), die teilweise noch heute existieren. Die Konvente der Orden nennt man Khanqah, Dergah (persisch Türschwelle, Palast; osmanisch auch Derwischkonvent), Tekke oder Zawiya.

Theosophie

Theosophie kommt aus dem griechischen und bedeutet: Gottesweisheit.
Theosophie ist eine Sammelbezeichnung für alle geistigen Bestrebungen, zur Erkenntnis des Göttlichen, Absoluten und Übersinnlichen zu kommen. Im Gegensatz zu den auf das logische Denken gegründeten Methoden der Philosophie oder der Theologie bedient sich die Theosophie der übernatürlichen Erkenntisfähigkeit. Dazu gehören Erleuchtung, Offenbarungen, die innere Schauung und alle Formen von Bewußtseinserweiterung, die durch Meditation, Askese, Yoga etc. erreicht werden können. Die Theosophen berufen sich häufig auf uralte Überlieferungen und Lehren, die ihnen von geheimen Meistern offenbart wurden.

Die neuzeitliche Theosophie erreichte ihren Höhepunkt mit der Gründung der "Theosophischen Gesellschaft" durch Helena Petrowna Blavatsky und Henry Steel Olcott. Kennzeichnend für diese Form der Theosophie war die enge Verbindung mit den östlichen Weisheitslehren Hinduismus und Buddhismus. Zentraler Gedanke der Theosophie ist die Lehre von der Reinkarnation.

Siehe auch:
Blavatsky Helena Petrowna
Theosophische Gesellschaften (TG)

 

Theosophische Gesellschaften (TG)

Theosophische Gesellschaft war der Name einer Reihe von okkulten, teils auch esoter. Organisationen die aus der am 17.11.1875 in New York von Helena Petrowna Blavatsky und Henry Steel Olcott erstmals gegründeten hervorgingen. Eigentlich war die Gründung der Organisation schon einige Wochen vorher unter dem Namen (engl.) "Miracle Club" (= Wunderklub) erfolgt; am 17.11.1875 wurde die Gruppe dann in "Theosophical Scociety" umbenannt und das Programm, dessen Zielsetzung zunächst das wissenschaftl. Studium der psychischen (hier; spiritistischen) Phänomene, formuliert.

Erst danach wurden 3 Hauptzwecke herausgestellt:

  1. Bruderschaft der Menschen ohne Unterschied der Rasse, Religion oder sozialen Stellung
  2. ernsthaftes Studium der alten Weltreligionen zum Zwecke des Vergleichs und der Ableitung einer universellen Ethik
  3. Studium und Entwicklung der latenten göttl. Kräfte im Menschen

Siehe auch:
Theosophie
Blavatsky Helena Petrowna

Trance

Die Trance ist ein Zustand zwischen wachem Bewusstsein und Bewusstlosigkeit. In diesem veränderten Bewusstseinszustand ist es möglich, Suggestionen anzunehmen und auszuführen, mit der Seele auf Reisen zu gehen oder sich an vergangene Inkarnationen der Seele oder an verdrängte oder vergessene Situationen in diesem Leben zu erinnern. Der Trancezustand kann unterschiedlich tief sein, von einer leichten Bewusstseinseintrübung bis zum Zustand der Somnambulenz (= des totalen Bewusstseinsverlustes). Mit Trancereisen meint man häufig geführte Meditationen.

Unterwelt

Die Unterwelt ist eine Bezeichnung für einen im Weltbild unten gelegenen Teil der Welt. Mythologien aller Kulturen besitzen diesen gemeinsamen Teil, der außerhalb der Welt der Sterblichen liegt. Hier werden die Seelen der Toten vermutet, weshalb auch häufig vom Reich der Toten gesprochen wird. Je nach Kultur besitzt die Unterwelt verschiedene Aspekte, meist gibt es jedoch einen Herrscher aus einem Göttergeschlecht, der ihr vorsteht.

Veda

Mit Veda ("Wissen") werden im Hinduismus die Heiligen Schriften bezeichnet. Im weiteren Sinne gehören dazu sowohl die Texte der Shruti (von Rishis "Gehörte" Texte, also Offenbarung) als auch der Smriti ("Erinnertes", der weltlichen Tradition zugehörige Texte). Unter Veda im engeren Sinne versteht man lediglich die vier Samhitas ("Sammlungen"), die den Kern der Shruti bilden:

  • der Rig Veda Samhita,
  • der Sama Veda Samhita,
  • der Yajur Veda Samhita und
  • der Atharva Veda Samhita


Die Veden sind in einer frühen Form des Sanskrit, dem nach dem Veda benannten Vedischen geschrieben. Sie enthalten vor allem Texte, die von den Priestern der Vedischen Religion beim Opferzeremoniell gesprochen oder gesungen wurden.

Visnu

Visnu bedeutet wörtlich: Der Alldurchdringende. Der die Welt erhaltende und tragende und beschirmende Aspekt Gottes. Man unterscheidet drei Aspekte Visnus, der, nach Anschauung der Veden, selbst wieder von Krishna ausgeht:

  1. Maha-Visnu, das heisst, der grosse Visnu. Er weilt im "Ozean aller Ursachen". Zur Zeit der Schöpfung entströmen seinem gigantischen transzendentalen Körper Myriaden von Universen, die, erregt durch die Kraft Seines Blicks, mit unzähligen Atmas befruchtet werden. Das ist das Anheben der Schöpfung. Die Aussendung der Kraft Seines Blickes bedeutet das Aussenden der Atmas, der ewigen Seelen, in das Reich der Maya. Wenn die Schöpfung wieder aufgelöst wird, gehen all die Universen in unmanifestierter Form wieder in Seinen Körper ein. All die Atmas, die bis zu diesem Zeitpunkt noch immer in der Welt der Maya verstrickt sind, gehen ebenfalls in Seinen Körper ein, um dort in einem tiefschlafähnlichen Zustand zu ruhen, bis die Zeit zur nächsten Schöpfung naht.
  2. Ein vollständiger Teil (Erweiterung) von Maha-Visnu, Garbhodakasayi-Visnu, steigt, ohne dass Seine Fülle gemindert wird, in das Reich der Maya hinab, in jedes einzelne von zahllosen Universen. Aus Seinem Nabel wächst, der Überlieferung zufolge, ein mystischer Lotos hervor, in welchem Brahma, der Schöpfer und Ordner aller Planeten und Wesen im Universum, zum Leben erwacht.
  3. Ein weiterer vollständiger Teil Maha-Visnus wird als der im "Milchmeer" weilende Visnu, Ksirodakasayi-Visnu, bezeichnet. Dieser Visnu stützt und trägt das Universum. Er wohnt in jedem Herzen als der Zeuge des leisesten Gedankens und Er weilt in jedem Atom. Er ist auch als Paramatma bekannt.
    "Visnu hat drei Formen, die man Purusas nennt. Der erste, Maha-Visnu, ist der Schöpfer der gesamten materiellen Energie (mahat-tattva); der zweite ist Garbhodakasayi-Visnu, der in jedem Universum weilt, und der dritte ist Ksirodakasayi-Visnu, der im Herzen eines jeden Lebewesens weilt. Wer diese drei kennt, wird aus den Klauen Mayas befreit." (Satvata Tantra)
Voodoo

Voodoo ist eine Religion, die hauptsächlich in Afrika und Teilen Amerikas beheimatet ist. Die Religion ist vor allem durch Opferdarbringungen und Praktizierung der umstrittenen schwarzen Magie bekannt.